© Thomas Ott, Mühltal

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008

Wohnhaus Schütz, Mühltal

Mühltal

© Thomas Ott, Mühltal

Wohnhaus Schütz, Mühltal

Mühltal
Projekt
Wohnhaus Schütz, Mühltal
Architekt
liquid architekten mit Christiane Treiber
Bauherr
Cordula und Peter Schütz, Mühltal

Das Wohnhaus Schütz steht in Mühltal auf einem 500 Quadratmeter großen Grundstück, das von der im Süden gelegenen Straße erschlossen wird. Der kompakte Baukörper rückt an den nordöstlichen Rand des Areals und erhält dadurch im Süden und Osten möglichst viel Gartenfläche. Ein in gleicher Bauweise wie das Wohnhaus an der Grundstücksgrenze errichteter Abstellraum, bildet mit Gebäude zusammen ein kleines Ensemble. Das Haus wurde als homogener Baukörper mit einheitlichen Öffnungen gestaltet, ergänzt durch je ein Vordach über der Terrasse und dem Eingang. Die als Leuchtelemente konzipierten Vordächer bieten den erforderlichen Sonnen- und Witterungsschutz und setzen gleichzeitig optische Reize. Im Erdgeschoss ordnen sich die Nebenräume auf der Nordseite um den großzügigen Ess- und Wohnbereich herum an. Eine Treppe führt als monolithisches Element ins Obergeschoss, wo sich vier etwa gleichgroße, zusammenschaltbare Räume befinden. Bodentiefe, nach außen zu öffnende Fenster und transparente Brüstungen gewähren großzügige Ausblicke und lassen viel Licht in die Innenräume. Das Wohnhaus wurde als Holzrahmenkonstruktion auf einer Stahlbeton-Fundamentplatte errichtet. Die Fassade aus naturbelassener Lärchenschalung wirkt von Weitem wie eine homogene Hülle: Aus der Nähe betrachtet kommt jedoch die raffinierte Mikrotextur zur Geltung: Die geschichteten, verschieden hohen Schalbretter sind unregelmäßig und die Querstöße versetzt angeordnet. Die Gebäudekanten wurden exakt auf Gehrung gearbeitet, die Fensterlaibungen als umlaufende Rahmen aus Faserzementplatten bündig in die Fassade eingesetzt. Alle Wände und Decken im Inneren sind mit Gipskarton weiß verkleidet. Der Fußboden im Erdgeschoss besteht aus einem grauen Fließmörtelbelag, im Obergeschoss liegt Eiche-Parkett in allen Räumen.

Juryurteil
Die Arbeit beweist, dass sich kostengünstiges Bauen auch mit einem hohen gestalterischen Anspruch vereinbaren lässt, wenn engagierte Architekten beteiligt werden. Trotz absoluter Sparsamkeit wurden die Details fein und konsequent ausformuliert und sorgfältig umgesetzt. Das Haus überzeugt auch durch seine präzise Anordnung auf dem Grundstück und die einfache, kompakte Form, deren klare Struktur sich im Inneren wiederfindet. Bemerkenswert ist schließlich die Außenwirkung der feinschichtig gestalteten Holzfassade.

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008 – Joseph-Maria-Olbrich-Plakette