© Meike Hansen

Preisträger BDA Hamburg Architektur Preis 2012

BV Neue Hamburger Terrassen, Hamburg – 1. Preisrang

Hamburg

© Meike Hansen

BV Neue Hamburger Terrassen, Hamburg – 1. Preisrang

Hamburg
Projekt
MFH + KITA Neue Hamburger Terrassen
Architekt
hauschild + siegel architecture
Bauherr
Neue Hamburger Terrassen oHG

Grundgedanke des Gebäudes ist die Umsetzung einer vertikalen urbanen Dorfstruktur im Geschosswohnungsbau. Gestapelte Bürgersteige in Form von Laubengängen, die sich jeweils bis zu 4 Wohnungen teilen, sind als Orte der Begegnung gedacht. Großzügige Gemeinschaftshöfe sowie Plätze, die auf verschiedenen Ebenen des Gebäudes realisiert wurden und von allen Mietern genutzt werden können, sind nach unterschiedlichen Themen gestaltet: Garten, Feiern, Spielen. Diese Mikro-Freiräume sollen den Dialog der Bewohner fördern und damit Nachbarschaft vertiefen helfen.
Funktional besteht das Gebäude aus acht verschiedenen Wohnungstypen, von der 1- bis zur 4- Personen-Wohnung, unter diesen auch Reihenhäuser, die untereinander gemischt wurden. Bei 60% der Wohnungen handelt es sich um geförderten Wohnungsbau.
Weiterhin ist in dem Gebäude eine KITA integriert, welche die soziale Interaktion stützt und sich dem modernen urbanen Bedarf anpasst. Gemeinsam nutzbare Funktionen schaffen Gemeinschaft, Identität, Sicherheit und Freude!
Man wohnt nicht nur dort, man lebt dort ! Man (mann, frau, kind) erlebt!

hauschild + siegel architecture,
Kopenhagen, Malmö, Hamburg

Preisträger

BDA Hamburg Architektur Preis 2012

Das Einfache gut zu machen und nicht banal werden zu lassen, ist im öffentlich geförderten Geschosswohnungsbau oftmals die größte Herausforderung. Quantitativ und pekuniär in dieser bis ins Kleinste reglementierten Aufgabe die Freiräume zu finden, gelang den Architekten in hervorragender Weise. Es entstand in der Flucht zur Straße als städtebauliche Kante eine vertikale urbane Dorfstruktur. Mikro-Freiräume entstehen hier aus Geschosshöfen und übertiefen Balkonen. Der Makro-Freiraum der Straße und die halb öffentlichen Übergangsräume schaffen die urbane Vernetzung. Im Gegensatz zu den oftmals strangpressartigen, schematisierten Geschosswohnungstypen entstanden mit geschicktester Nutzung von Proportion und Gliederung die für den Bau prägenden Gemeinschaftsräume. Hierzu zählen unter anderem die Laubengänge und die halb privaten Zwischenzonen, die so gestaltet sind, dass sie zum Aufenthalt einladen. Auf den verschiedenen Ebenen des Gebäudes sind jeweils für alle Mieter großzügige Gemeinschaftsplätze realisiert, deren Qualität vorbildlich ist. Die funktionale Mischung von 1-Personen- bis 4-Personen-Wohnung mit 90 Quadratmetern und integrierten Maisonette-Reihenhäusern ergibt einen zukunftsfähigen, dem demografischen Wandel entsprechenden Wohnungsmix. Die Grundrisse verdienen das Prädikat exemplarisch und knapp. Endlich ein Bau, der bei der Grundaufgabe der Architektur, der Schaffung von Wohnraum, durch seine Kohärenz über mehrere Ebenen ausgezeichnet ist.